Mario Lux
2/5
Nettes Billard-Café - eigentlich.
Hier wird das Habeck´sche Energiesparprogramm treu befolgt. Ob das nun pos. oder neg. zu beurteilen ist, mag ein jeder für sich selbst entscheiden. Jedenfalls war es an dem Abend dort sehr kalt.
Dafür findet man ein nettes Ambiente vor, das bei Wohlfühltemperaturen bestimmt auch echte Gemütlichkeit aufkommen lässt.
Der Service läuft allerdings ein wenig Konträr. Angefangen bei der mürrischen Begrüßung geht es zum runterleiern der Regeln und der stundenmäßigen Abrechnung. Klar, das ist trockene Routine. Eine Routine, die in anderen Läden aber freundlich u nett verpackt wird. Freundlich, weil der Kunde Geld bringt.
Hier bringt der Kunde ebenfalls Geld, da ein Verzehrzwang besteht.
Das geht auch soweit in Ordnung und ist bei Einzelpersonen oder Pärchen absolut nachvollziehbar. Nicht aber, wenn von 9 Spielern 1 (in Worten: eins) Mädel aufgrund der vorherrschenden Kälte lieber nichts verzehren möchte. Ok, man beugt sich der Hausordnung. Und weil der Abend bis dahin lustig verlaufen ist, fängt man jetzt auch keine Grundsatzdiskussionen an.
Dennoch: Wenn man schon lustlos rüber kommt, warum nötigt man dann noch zum Verzehr?!
Hinweis: Allgemein sind Jungs in vielen Belangen weniger empfindlich als Mädels. Seien es die Temperaturen oder kaputte Glasränder, es wären mit Sicherheit an diesem Abend weitere Getränke verzehrt worden. Doch so blieb es beim Mindestverzehr. Man riss die Spielzeit ab und zog sogleich weiter.
Wer allerdings auf Service und Freundlichkeit weniger Wert legt, kann hier noch ordentlich Billard spielen. Die Tische sind zwar nicht mehr die besten, die Bänder z.T. nur noch optisch vorhanden, dafür hat man relativ viel Platz um die außenstehenden Tische. Lediglich zu den Nachbarspielern gibt es schon mal Berührungspunkte mit den Queues, was aber bestimmt nicht als allgemeiner Mangel anzusehen ist. Da spricht man sich ab, nimmt kurz Rücksicht und alles ist gut.
Auch wenn wir unsere eigenen mit hatten, noch ein Wort zu den hauseigenen Queues: Zumindest die an unserem Tisch waren noch brauchbar. Da habe ich in anderen Cafés schon krummere erlebt. Aber, wie auch die erwähnten Tischbänder, bezieht sich die Zustandsbeschreibung lediglich auf einen kleinen Teil der Anlage. Die Erfahrung lehrt, die meisten Stammspieler haben in ihren Cafés natürlich ihre persönlichen Favoriten und Vorlieben u sind somit womöglich zufrieden.
Unser Gruppenfazit: Die Thekenfrau hätte es raus reißen können, tat es aber nicht. Sie hat´s vermasselt. So bindet man keine Neukunden. Da fahren wir das nächste Mal lieber ein paar Kilometer weiter. Da hin, wo man auch das Gefühl hat, ein gerngesehener Gast zu sein.
